Fremde


Es ist Samstagabend, kurz nach acht. Dein Mann ist noch unterwegs, auf dem Tennisplatz. Du erwartest ihn nicht vor neun zurück. Aus Langeweile machst du dich in der Küche nützlich und spülst ab. Die Terrassentür hast du geöffnet, um durchzulüften. Aus dem Radio erklingt Musik. Deshalb hörst du auch nicht, wie ein Mann leise über die Terrasse das Haus betritt. Er kann dich in der Küche sehen. Leise schleicht er sich heran und hält dabei ein Messer in der Hand. Mit schnellen Schritten ist er hinter dir und drückt dir seine linke Hand auf den Mund, das Messer hält er dir an den Hals. Er nennt dich bei deinem Nachnamen und flüstert dir leise ins Ohr, dass du vernünftig sein und dich nicht wehren und schreien sollst. Er würde dir ansonsten, ohne zu zögern, den Hals durchschneiden. Er fordert dich auf zur Zustimmung zu nicken, was du nach kurzem Zögern auch machst. Er nimmt seine Hand von deinem Mund, das Messer drückt er leicht gegen deine Kehle, nimmt es aber dann ebenfalls weg.
Der Fremde befiehlt dir langsam vor ihm ins Gästezimmer zu gehen. Er kennt sich in deiner Wohnung aus.
Im Gästezimmer angekommen, nimmt er seinen Rucksack vom Rücken und holt eine Videokamera heraus. Du bist aufgeregt, nervös, hast Angst. Du kannst keinen klaren Gedanken fassen. Was will er? Geld?
Zaghaft blickst du den Mann an. Er ist nicht besonders lang, ca. 1,75 m, sportliche Figur. Der Fremde trägt schwarze Kleidung und eine Sturmmaske, die nur seine Augen und seinen Mund freigeben. Du erkennst ihn nicht, weißt nicht, wer er ist, noch wer er sein könnte.
Er setzt sich auf einen Stuhl und fordert dich auf, dich in die Mitte des Raumes zu stellen. Er schaltet die Videokamera ein. Du wartest auf seine Befehle. Er filmt dich und fordert dich auf, dich langsam um deine eigene Achse zu drehen. Als du wieder mit dem Gesicht vor ihm stehst, sollst du dich langsam ausziehen. Du realisierst, dass der Mann kein Geld will, sondern dich. Trotz dieser Erkenntnis, brichst du nicht in Panik aus, bist eher passiv, hängst in deinen Gedanken fest. Wie weit wird er gehen? Wird er dich schlagen, dich foltern, dich töten? Als du auf seinen Befehl nicht reagierst, droht er dir noch einmal in ruhigen Worten mit deinem Tod und hält sein Messer hoch. Du fängst an dich zu entkleiden. Bald stehst du nackt vor ihm. Mit deinen Händen versuchst du deine Brüste und deine Scham zu bedecken. Er lacht leise auf. Natürlich musst du deine Hände wegnehmen, so dass er deine Brüste und deine Schamhaare sehen kann. Er macht Komplimente über deine Figur. Du sollst deine Beine ein wenig spreizen, sollst anfangen, deine Brüste zu massieren und dich zwischen deinen Beinen zu streicheln. Zaghaft beginnst du seinen Anweisungen zu folgen. Im Stehen hast du dich noch nie selbst befriedigt, außerdem zitterst du vor Angst. Der Fremde merkt das und nachdem du dich eine Minute lang unbeholfen und verkrampft selbst gestreichelt hast, sollst du damit wieder aufhören. Wieder musst du dich langsam um deine Achse drehen. Als du mit dem Rücken zu ihm stehst, sollst du anhalten und still stehen. Er steht auf und fasst dich an die Schulter. Beruhigend spricht er auf dich ein, dass du alles gut machst und dass, falls du weiterhin so kooperativ mitmachen würdest, du nichts zu befürchten hättest. Dann führt er dich zum Tisch. Er drückt ein wenig auf deine Schulter und du verstehst, dass du deinen Oberkörper auf den Tisch legen sollst. Du gehorchst. Auf seine Aufforderung hin spreizt du etwas deine Beine. Er kniet sich hinter dir und filmt deine intimsten Körperstellen. Du musst auch deine Pobacken auseinander ziehen und einen Zeigefinger in deinen Anus einführen. Dann sollst du dich wieder hinstellen. Du schaust ihm zu, wie er einige Dessous und ein Paar schwarze Highheels seinem Rucksack entnimmt. Er legt die Kleidungstücke auf den Tisch und fordert dich auf, diese anzuziehen. Du siehst dir die Dessous an und fängst an, den schwarzen Strumpfhalter um deine Hüfte zu legen und fest zu haken. Danach nimmst du einen Seidenstrumpf, hautfarben mit einer schwarzen Naht, in die Hand und rollst diesen auf, um anschließend ein Bein hineinzustecken. Du ziehst den Strumpf hoch und befestigst den Strumpf an den Strapsen. Der Mann lächelt und lobt dich. Du ziehst den zweiten Strumpf an und danach die Büstenhebe, anschließend die Highheels. Du stellst dich aufrecht hin und siehst den Mann an, als ob du auf ein Lob warten würdest.

Er schickt dich ins Badezimmer, damit du deine Lippen rot schminken kannst. Er würde dich nicht vergewaltätigen, wenn du weiterhin mitspielen und all seine Befehle befolgen würdest. Er wäre nur daran interessiert, dich nackt zu sehen und dich zu filmen.
Nachdem du dich geschminkt hast, muss du ins Wohnzimmer gehen und dich auf ein Sofa setzen.
Er schiebt den Kautschtisch zur Seite und setzt sich dir gegenüber auf einen Sessel. Er ordnet an, deine Augen zu schließen und sie nicht eher zu öffnen, bis er es dir befiehlt. Du sollst anfangen, dich wieder selbst zu streicheln, dich selbst befriedigen. Und dein Orgasmus muss echt sein, warnt er dich, ansonsten müsse er geeignet Maßnahmen ergreifen, dass du gehorchst.
Du bist jetzt ruhiger, gefasster. Du hast deine Angst im Griff. Du vertraust den Worten des Fremden, dir nicht weh zu tun, wenn du ihm gehorchst. Bislang hat er zu dir fast wie ein Gentleman gesprochen, bestimmend, aber ohne dich zu beleidigen. Du schließt deine Augen, lehnst dich lasziv auf dem Sofa zurück. Du wirst dein Bestes tun, ihm zu gefallen.
Du knetest deine Brüste und zwirbelst an deinen Brustwarzen. Sie werden hart. Du steckst deinen rechten Zeigefinger in den Mund und saugst an ihn. Deine Augen sind geschlossen. Du hörst, wie der Mann aufsteht und sich dir nähert. Er geht langsam um das Sofa herum und bleibt immer wieder kurz stehen. Wahrscheinlich, um dich aus verschiedenen Blickwinkeln zu filmen. Du versuchst, dich auf deinen Körper zu konzentrieren und die Gegenwart des Fremden zu vergessen.
Deine linke Hand knetet immer noch deine linke Brust. Du nimmst den Finger aus deinem Mund und streichst damit deinen Körper hinab. Bald erreicht er dein Lustzentrum zwischen deinen Beinen.
Der Mann fordert dich auf, deine Beine stärker zu spreizen, damit er sehen könne, was und wie du es dir machst. Du kommst dem Befehl nach und beginnst deine Klitoris zu umspielen. Dein Körper reagiert. Langsam steigt die Lust in dir hoch. Deine linke Hand liegt nun ebenfalls an deinem Geschlecht und spreizt deine Schamlippen, damit deine Rechte ungehindert deine Klitoris reizen kann. Du wirst kurzatmiger. Du schiebst zwei Finger deiner linken Hand in deine Vagina. Du bist erstaunt, wie leicht sie in deinen Körper gleiten. Du bist feucht. Das kann nicht sein, denkst du, gleichzeitig aber wichst du dich weiter. Du nimmst die Finger aus der Scheide und legst die Hand unter deinen Po. Dein Zeigefinger drückt gegen deinen Anus und langsam schiebst du einen Finger in die enge Öffnung deines Darms. Der Finger ist noch feucht von deinem Lustschleim und so kannst du leicht deinen Hintern selber penetrieren. Finger deiner rechten Hand schieben sich in deine Vagina. Du fängst an, dich mit deinen Fingern selber zu ficken, in dein Geschlecht und in deinen Po. Immer schneller werden deine Bewegungen. Du hebst dein Becken an und verziehst dein Gesicht in lustvoller Ekstase. Du belässt den Finger in deinem Hintern, Finger der anderen Hand aber reiben weiter an deiner Klitoris. Du stöhnst. Du drückst dein Kreuz durch und wichst dich immer schneller. Du merkst, wie sich deine Muskeln verkrampfen. Jede Faser deines Körpers ist angespannt wie die Sehne eines Bogens. Du spürst, wie deine Brüste anschwellen, deine Brustwarzen hart werden. Du fühlst, wie die Absonderung des Sekrets an der Öffnung deiner Vagina immer stärker wird. Deine Finger reiben nicht mehr, sie glitschen über deinen Kitzler, du bist nicht feucht, du bist nass. Du fühlst eine angenehme Wärme in deinem Unterleib.
Deine Klitoris zieht sie sich leicht unter deine Kitzlervorhaut zurück. Du weißt, dass der Orgasmus unmittelbar bevorsteht. Du reibst deine Klitoris wie wild. Dann kommen die ersten, noch leichten Muskelkontraktionen. Du reibst weiter. Der Orgasmus bricht mit starken Muskelkontraktionen über dich hinein. Du stöhnst laut auf, dein Herz schlägt wie wild und deine Finger reiben noch immer an deinem Kitzler. Dein Gesichtsausdruck scheint Schmerzen wieder zu spiegeln. Aber du hast keine Schmerzen, nur Geilheit und Lust. Fast eine halbe Minute lang zuckt dein Körper in Ekstase. Dann sind die starken Kontraktionen vorüber, sie ebben ab. Du reibst immer langsamer deinen Kitzler. Dann schließt du die Beine und nimmst den Finger aus deinem Hintern und von deiner Klitoris. Du streichelst deinen Bauch und fängst an dich zu entspannen. Du umspielst deine Brüste und atmest langsamer und ruhiger.
So bleibst du ein, zwei Minuten liegen. Dann erinnerst du dich plötzlich an den Fremden. Du wagst es nicht, deine Augen zu öffnen. Aber du spürst, dass außer dir keiner mehr im Raum ist. Vorsichtig fragst du, ob du deine Augen wieder aufmachen könntest. Doch du bekommst keine Antwort. Du wartest noch einen einige Sekunden, dann richtest du dich auf, öffnest die Augen und schaust dich um. Du bist allein.
Plötzlich schellt es an der Tür und du hörst, wie ein Schlüssel ins Schloss der Haustür gesteckt wird. Das muss dein Mann sein. Schnell läufst du ins Badezimmer und ziehst deinen Bademantel an.
Dein Mann ist im Haus, er ruft nach dir. Du blickst in den Spiegel. Alles in Ordnung. Sollst du ihm sagen, was passiert ist? Von dem Fremden erzählen? Wie sollst du ihm dein Aussehen, deine Kleidung erklären? Deinen entspannten, gelösten Gesichtsausdruck? Du atmest tief durch und fasst einen Entschluss. Gar nichts wirst du sagen, beschließt du. Du öffnest den Bademantel und gehst ihm entgegen. Er wird schon wissen, was du jetzt von ihm willst…
Wochen waren schon vergangen, seitdem du von dem Fremden überfallen worden warst. Er hatte dich gezwungen, dich auszuziehen und dich vor seinen Augen (und seiner Videokamera) selbst zu befriedigen. Du hattest am gleichen Tag noch mit deinem Mann geschlafen. Nicht, weil du den Überfall vergessen wolltest, sondern weil du nach dieser Begegnung so geil war, dass du unbedingt einen Penis zwischen deinen Beine brauchtest.
Der Fremde hatte dich nicht angerührt, hatte dich weder mit seinem Penis penetriert noch gezwungen, seinen Schwanz in den Mund zu nehmen und seinen Samen zu schlucken. Er war verschwunden, so lautlos, wie er für dich gekommen war. Jetzt geraten diese Erinnerung immer mehr in den Hintergrund, zu sehr bist du mit deinem Alltag beschäftigt. Bis du an einem Freitagnachmittag von der Arbeit nach Hause kommst.
Freitags machst du bereits am frühen Nachmittag. Dein Mann muss meist länger arbeiten. Dann fährst du alleine mit Nahverkehrsmitteln nach Hause. Wie immer kontrollierst du vor dem Betreten des Hauses deinen Briefkasten. Dieses Mal ist, neben Reklamesendungen, auch ein großer dünner Umschlag im Kasten. Er ist an dich persönlich adressiert, ist aber nicht frankiert und muss deshalb von einer Privatperson eingeworfen worden sein. Du gehst ins Haus und setzt dich an den Esstisch. Du reißt den Umschlag auf und entnimmst ihm einige Blätter. Als du dir das erste Blatt anschaust, erstarrst du vor Schreck. Es ist ein großformatiges Foto, auf dem du nackt, in stehender Pose, zu sehen bist. Mit der einen Hand fasst du dich an deine Brüste, die andere ist zwischen deinen Beinen. Sofort erinnerst du dich an die Szene. Der Fremde hatte von dir verlangt, dich selbst zu streicheln, es aber bald wieder unterbunden, weil du noch nicht bereit dafür warst.
Sofort schaust du dir die anderen Bilder an. Auf einem ist dein Gesicht in Großaufnahme zu sehen. Es scheint vor Schmerzen verzerrt, aber das Foto hatte den Augenblick deiner Wollust festgehalten, als du von einem heftigen Orgasmus geschüttelt worden warst.

Ein weiteres Bild zeigte dich, frivol bekleidet, die Beine weit gespreizt, mit einem Finger in deinem Anus und deine andere Hand an deinem Kitzler. Die anderen drei Bilder haben alle ähnliche Motive.
Der Fremde ist wieder zurück und mit ihm alle Erinnerungen an diesen Abend vor einigen Wochen. Dein Herz schlägt schneller. Was will er?
Da zwischen den Fotos kein Brief liegt, überprüfst du noch einmal den Umschlag und wirklich, du findest einen kleineren Umschlag, der in dem größeren festgeklebt worden war. Du reißt ihn ungeduldig heraus und öffnest ihn sofort. Er enthält einen maschinengeschriebenen Brief.
„Sehr geehrte Frau Graf, ich hoffe, Sie haben an den Fotos ebenso viel Freunde wie ich. Allerdings muss ich gestehen, dass die Erinnerungen an diesem schönen Abend so langsam in mir verblassen und sie mich nicht mehr erregen. Ich brauche deshalb einen neuen Kick.
Ich hatte überlegt, die Fotos an ihre Nachbarn und Arbeitskollegen zu verteilen und das Video, in dem Sie sehr überzeugend ihre Geilheit zur Schau gestellt haben, bei YouTube zu veröffentlichen. Ich hätte Sie in den nächsten Tagen beobachtet, um zu erfahren, wie Sie mit der Erfahrung, derartig in der Öffentlichkeit zu stehen, umgehen. Das wäre schon ein guter Kick gewesen.
Nun, ich habe mich dagegen entschieden. Ich möchte vielmehr eine neue Erinnerung von und mit Ihnen. Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, ich werde davon viel mehr und viel länger etwas haben. Doch bevor ich Ihnen erzähle, was Sie für mich tun sollen, möchte ich Ihnen versichern, dass Sie die freie Wahl haben, meinen Befehlen zu folgen oder auch nicht. Falls Sie meine Fantasie nicht in die Tat umsetzen, dann werde ich Sie nie wieder behelligen. Allerdings habe ich dann auch keine Verwendung mehr für Ihre Fotos und das Video von Ihnen und ich werde diese Erinnerungsstücke verschenken. Habe dann allerdings auch keinen Einfluss mehr darauf, was mit ihnen geschieht. Es ist Ihre Entscheidung.
Liebe Frau Graf, ich möchte Sie heute Abend um halb acht Uhr sehen. Fragen Sie Ihren Mann, ob er nicht Tennis spielen möchte und schicken Sie ihn zeitig aus dem Haus. Sie hätten Kopfschmerzen und wollten sich ausruhen. Wenn er weg ist, schminken Sie ihre Lippen, Finger- und Fußnägel schwarz. Entsprechende Kosmetika habe ich für Sie in Ihrem Gartenhäuschen deponiert. Danach legen Sie die Kleidung wieder an, die ich Ihnen bei unserem letzten Treffen gegeben habe. Zusätzlich werden Sie die Netzbluse und den Slip tragen, die Sie ebenfalls im Gartenhaus finden werden. Darüber tragen Sie den Lackmantel, den ich bei meinem Besuch bei Ihnen in Ihrem Schrank gesehen habe. Ein wirklich nett anzuschauender Mantel, leider tragen Sie ihn offensichtlich zu selten, denn ich habe Sie noch nie damit draußen gesehen. Sie dürfen den Mantel schließen. Schreiben Sie Ihrem Mann eine Nachricht, dass Sie an die Ruhr gefahren sind, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Sie würden gegen 22 Uhr wieder zurück sein.
Steigen Sie anschließend so angezogen in Ihr Auto, nehmen Sie Ihr Mobiltelefon mit, und fahren Sie in das Gewerbegebiet „Im Teelbruch” zum Haus 80. Dort warten Sie vor dem Bürogebäude im Auto auf meinen Anruf. Ich werde Ihnen dann mitteilen, was Sie zu tun haben.
Ich freue mich, Sie wiederzusehen.”
Der Brief ist natürlich nicht unterschrieben. Aber die Anweisungen und Drohungen sind eindeutig. Du schaust dir die Fotos noch einmal an. Du zitterst leicht und bis aufgeregt — oder vielleicht doch erregt. Du bist nicht sicher, ob dieses Gefühl der Angst geschuldet ist oder der Hoffnung auf ein sexuelles Abenteuer.
Natürlich freute sich dein Mann, ein paar Stunden auf dem Tennisplatz bei seinen Freunden verbringen zu können und fährt gegen sechs Uhr los. Du warst bereits im Gartenhaus und hast die Kleidung, die du anzulegen hast, herausgelegt. Du ziehst dich aus, duscht dich ausgiebig und schminkst dich wie der Fremde es angeordnet hatte. Es kommt dir vor, als bereitest du dich auf ein Date vor. Dann ziehst du dich langsam an. Du betrachtetest dich im Spiegel. Du siehst mit deinen 47 Jahren nicht nur sexy aus, sondern bist es auch. Du bist in einer freudig erregten Stimmung. Gedankenverloren spielst du ein wenig an deinen Brustwarzen.
Trotz deiner aufkommenden Geilheit ist dir schon ein wenig mulmig zu Mute, als du kurz vor sieben Uhr den Lackmantel anziehst, den Gürtel schließt und in dein Auto steigst. Dein Mobiltelefon legst du neben dich auf den Beifahrersitz.
Du kennst den Weg zum Treffpunkt. Nach einer guten halben Stunde Fahrzeit bist du am befohlenen Ort angekommen. Du parkst dein Auto und wartetest auf den Anruf des Fremden.
Kurz nach halb acht Uhr schellt dein Telefon. Du nimmst ab und sagst nichts. Du hörst die Stimme des Fremden, der dich begrüßt. Nach einigen Höflichkeitsfloskeln, für die du dich auch noch ohne Aufforderung durch den Fremden artig bedankst, befiehlt dir der Fremde auszusteigen.
Du sollst die Straße bis zur Biegung hinunter gehen, dort wenden und wieder zu deinem Auto zurück gehen. Mehr nicht. Du sollst dabei auf deinen Gang achten, immer einen Fuß vor den anderen setzen, so dass sich deine Hüften bei jedem Schritt wiegen würden. Auf dem Rückweg sollst du allerdings zusätzlich deinen Mantel öffnen. Auf keinen Fall dürftest du dann schneller gehen. Er würde dich beobachten.
Beim Wagen zurück, wäre es dir erlaubt, den Mantel wieder zu schließen und in den Wagen zu setzen. Er würde dich anrufen und dir weitere Instruktion geben.
Du schaust dir deine Umgebung aus den Wagenfenstern heraus an. Die Büros scheinen um diese Uhrzeit bereits verlassen zu sein. Nein, einige Fenster sind noch erleuchtet. Und auch einige Autos parken noch vor diversen Gebäuden. Auf der Straße ist allerdings kein Mensch zu sehen.
Du steigst aus dem Auto, steckst dein Handy in die Manteltasche. Du bist nicht gewohnt, auf den Highheels zu gehen. Du nimmst dir insgeheim vor, das Gehen mit solchen Schuhen zu Hause zu üben.
Du gehst los und bemühst dich, wie ein Modell über den Laufsteg zu laufen. Du überlegst, ob du nuttig aussiehst. Aber letztendlich ist es dir gleich, denn du redest dir ein, dass es ja nicht deine Entscheidung wäre, hier zu sein.
Nach einigen ersten, hakeligen Schritten hast du das Tempo und den Schwung gefunden, gleichmäßig gehen zu können.
Aus den Augenwinkeln siehst du einige Leute aus dem Bürohaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite kommen. Werden sie dich sehen, werden sie dich ansprechen? Nein, sie beachten dich gar nicht und gehen ihrer Wege, in die entgegengesetzte Richtung.
Du bist an der Biegung der Straße angekommen. Du bleibst stehen und blickst dich um. Wo ist der Fremde? Du kannst ihn nicht sehen. Ist er wirklich da und beobachtet dich? Warum gerade du? Fast bist du ein wenig stolz, dass er dich gewählt hat.
Du öffnest nun sehr zaghaft den Mantel. Er schwingt leicht auf. Wenn dir jemand entgegen kommt, wird er deine Dessous sehen und auch erkennen, dass deine Brüste nur in einer Büstenhebe liegen.
Deine Brustwarzen sind hart, fast schmerzen sie. Du merkst die Kälte des Abends, die nun ungehindert an deinen Körper dringt. Du fröstelst. Dann gehst du los, zurück zum Wagen. Bei jedem Schritt öffnet sich der Mantel mehr. Die beiden Seiten des Mantels verdecken nun nichts mehr. Deine bestrumpften Beine sind nun sehr gut, auch von Weitem, zu sehen. Der schwarze Slip zeichnet sich von deiner weißen Haut ab, ebenso deine dunkelroten Brustwarzen.
Die Situation fängt mehr und mehr an, dich zu erregen. Du siehst nicht nur frivol aus, du bist es auch. Du verkürzt deine Schritte, du gehst langsamer und beschwingter. Da, eine Person kommt aus dem Gebäude, das du gleich erreichen wirst. Panik kommt in dir auf. Was sollst du tun? Dein Telefon klingelt. Du bleibst stehen. Da du stehst, schließt sich der Mantel über deinen Körper. Nur noch der Wind bewegt die Mantelseiten etwas und gibt ab und an einen eingeschränkten Blick auf deinen erotischen Körper frei. Du nimmst das Telefonat an. Es ist der Fremde. Er lobt dich, wie toll du aussehen würdest und wie gut du diese Aufgabe bislang erledigt hättest. Er weist auf die Person hin, die sich dir nun langsam nähert. Es ist eine Frau, die offensichtlich zu ihrem Wagen geht. Du sollst nun weitergehen, und der Frau die ganze Zeit ins Gesicht schauen. Dabei sollst du dem Fremden erzählen, ob und wie sich der Gesichtsausdruck der Frau ändern würde.
Du gehst los. Nach einigen Schritten seid ihr nur noch knapp 10 Meter voneinander entfernt. Die Frau sieht dich an, sieht deine Kleidung. Sie bleibt stehen. Du gehst weiter und berichtest den Fremden, was die Frau macht. Die Frau schaut, nein, starrt dich an. Dein Herz schlägt wie wild. Du zwingst dich nicht schneller zu gehen und bist nun auf Höhe der Frau. Der Fremde befiehlt dir, noch langsamer zu gehen und der Frau fest in die Augen zu schauen. Du befolgst seine Anweisungen. Eure Blicke treffen sich. Du lächelst ein wenig – und bist vorbei. Du spürst die Blicke der Frau im Nacken, denn du bist sicher, dass sie dir hinter schaut. Du bist am Auto. Schnell öffnest du den Wagen und setzt dich hinein. Du hörst die Stimme des Fremden am Telefon, dass du immer noch am Ohr hältst. Er lobt dich für deinen Gehorsam. Er hätte dich aus der Entfernung gefilmt und sei sich sicher, auch beim Betrachten dieses Films wieder viel Vergnügen an dir zu haben.
Es fällt dir wieder einmal auf, dass er keine Vulgärsprache benutzt. Er lobt dich auch dafür, dass du nur dann sprechen würdest, wenn er dich dazu aufgefordert hätte. Du würdest schnell lernen, aber noch wäre dein Lernprozess nicht beendet. Zu guter Letzt fragt er dich, wie du dich fühlst. Von dieser Antwort würde sein weiteres Verhalten dir gegenüber abhängen – ohne weiter auszuführen, welche Antwort welche Reaktion nach sich ziehen würde.
Du überlegst nur einen kurzen Moment und sagst dann, dass es dich erregt hätte, dich so frivol in der Öffentlichkeit zu zeigen und dass du dich jetzt gerne befriedigen würdest. Der Fremde eröffnet dir, dass er keine andere Antwort erwartet hätte, dass du ihm viel Freude bereiten würdest und dass er dir deshalb erlauben würde, auch in Zukunft seinen Wünschen und Befehlen zu gehorchen. Aber er gestattet dir nicht, dir selber Erleichterung zu verschaffen.
Er führt weiter aus, dass er deinem Mann eine SMS unter deinem Namen geschickt hätte, in dem du ihn gebeten hättest, schnell nach dem Sport nach Hause zu kommen. In der SMS heißt es weiter, er solle seinen verschwitzten Körper nicht duschen, da du es vor Geilheit nicht mehr aushalten könntest, dich nach seinem Schweiß, seinen Händen, seiner Zungen und seinen Schwanz sehnen und ihm alle Wünsche erfüllen würdest, wenn er dich nur richtig rannehmen würde.
Du sollst nun sofort nach Hause fahren, um ihn zu erwarten, und du hättest seinen Wünschen, welchen auch immer, unbedingt Folge zu leisten. Er würde sich wieder melden. Damit war das Telefon beendigt.
Du legst das Telefon zur Seite, startetest den Motor und fährst nach Hause.
Du stehst im Wohnzimmer mit geschlossenem Mantel, als dein Mann die Wohnung betritt…
Es dauerte wieder einige Wochen, bis sich der Fremde endlich bei dir meldet. Du bist nervös, dass er so lange nichts von sich hören lässt. Es kommt dir idiotisch vor, wie du dich benimmst. Schließlich missbraucht der Fremde dich. Aber er interessiert sich für dich, findet dich attraktiv und begehrenswert, findet dich erotisch und sexy. Vielleicht bist du in seinen Augen sogar schön? Hast du vielleicht das Stockholm Syndrom? Aber du bist ja nicht seine Geisel. Oder doch?
Es ist Sonntagvormittag. Dein Mann ist wie jeden Sonntag auf dem Tennisplatz. Dein Handy klingelt. Du erhältst eine SMS mit der Anweisung, deinen eMail Account zu überprüfen. Obwohl die SMS keinen Namen trägt, weißt du, dass dein unbekannter Gebieter sich wieder gemeldet hat. Dir wird beim Lesen der SMS bewusst, dass du auf eine Nachricht von ihm gewartet hast, dich nach seinen Anweisungen sehnst, nach diesem Kick, der dich bei beiden bisherigen Ereignissen so geil, eigentlich so frei hatte werden lassen.
In der eMail ist nur eine verschlüsselte ZIP-Datei enthalten. Als das Entpacker-Programm nach dem Passwort fragt, wirst du nervös und aufgeregt. Du kennst das Passwort nicht. Wie sollst du jetzt wissen, was er von dir verlangte? Du probierst minutenlang die verschiedensten Passwörter aus und bist der Verzweiflung nahe. Plötzlich hörst du die Tonfolge, mit der dein Mobiltelefon den Erhalt einer SMS ankündigt. Die Nachricht besteht nur aus einer Frage: „Was erwarte ich von Ihnen?” Du weißt die Antwort sofort. Gehorsam. Schnell tippst du das Wort ein und wirklich, die Datei wird geöffnet. Es ist eine Powerpoint Datei, die du sofort startest.
Die Datei enthielt den Auftrag, dass du der Bitte deines Mannes, ihn auf die in 14 Tagen kommende Düsseldorfer Erotik-Messe zu begleiten, nachzukommen hättest. Er würde auch auf der Messe sein und dich beobachten. Du sollst sich interessiert zeigen und auch selber den Wunsch äußern, die eine oder andere Vorführung besuchen zu wollen. Außerdem sollst du an einem der Verkaufsstände einen Slip mit eingearbeitetem Vibrator kaufen. Dieser solle nach Möglichkeit über eine Funk-Fernbedienung anzusteuern sein. Deinen Mann wirst du auffordern, eine kleine Peitsche zu kaufen.

Neben einer detailliert beschrieben, durch Fotos ergänzten Kleiderordnung und Vorgaben für die Frisur und dein aufzutragendes Make-up endet die Präsentation mit der Anweisung, dass du nach der Messe, wenn du und dein Mann wieder an eurem Auto angekommen wärt, ihn auffordern sollst, sich auf die Rückbank des Autos zu setzen und die Hose herunterzuziehen. Du sollst dann auf der andern Seite einsteigen und ihn oral befriedigen. Du sollst seinen Samen im Mund behalten, um ihm anschließend sofort einen französischen Kuss zu geben. Er soll seinen eigenen Samen schmecken. Bis zu diesem Termin sollst du nicht mehr mit deinem Mann schlafen, noch dich selbst befriedigen.
Obwohl du nicht weißt, ob und wie der Fremde die letzten Anweisungen kontrollieren will, bist du sicher, dass du sie befolgst.
Dein Mann ist ganz aufgeregt, als du beim Abendessen das Gespräch auf die Erotikmesse bringst und dass du sie besuchen möchtest. Er kann sein Glück kaum fassen, bis du seine Annäherungsversuche Stunden später abweist. Du sagst ihm, dass er als Gegenleistung für dein Zugeständnis dich bis nach dem Besuch der Erotikmesse nicht mehr berühren dürfe. Er könne sich aber gerne selber befriedigen und falls es ihm dabei helfen würde, würdest du nackt vor ihm posieren.
Er ist verwirrt, willigt aber schließlich ein. Als er im Bett liegt, ziehst dich aus und stellst dich vor ihm hin. Du forderst ihn vulgär auf, er solle sich jetzt einen runter holen. Zuerst ziert er sich ein wenig, zieht dann aber seine Pyjamahose runter und befriedigt sich. Dabei schaut er deinen nackten Körper an. Du beobachtest ihn und stellst insgeheim fest, dass du Macht über ihn hast.
Der Tag, an dem ihr auf die Erotikmesse gehen werdet, ist gekommen. Gestern bist du noch beim Friseur gewesen und hast deine schulterlangen Haare gemäß den Vorgaben des Fremden gekürzt. Du musstest den Friseur wechseln und zu einem Stylisten gehen, da dein „Standard”-Friseur nicht wusste, wie er deine Haare schneiden sollte, um einen fedrig gestyltem Stufen-Short-Cut zu bekommen. Anschließend hast du dir die Haare schwarz färben lassen, obwohl du nicht sicher warst, ob der Fremde dies auch gewollt hat. Aber schließlich zeigte das Foto von der befohlenen Frisur schwarze Haare. Du hoffst, dass du richtig gehandelt hast, denn du willst ihn nicht enttäuschen.
Am Nachmittag duscht du dich und rasierst deine Körperbehaarung Schulter abwärts ab. Als der Rasierer neben deinen Schamlippen entlang fährt, um die die letzten Haare zu entfernen, siehst du, wie deine Vagina vor Feuchtigkeit schimmert. Doch du berührst dich nicht. Du hast dich die letzten 14 Tage nicht berührt, obwohl du eigentlich ständig geil gewesen bist. Du schminkst dein Gesicht in dunklen Farben und lackierst deine Finger- und Fußnägel glänzend schwarz. Ein schwarzer Lippenstift und ein herbes Männerparfüm komplettieren deine Toilette.
In deiner Kleidung kommst du dir wie eine Domina vor. Ein schwarzer Bleistiftrock, der knapp über den Knien endet, an einer Seite aber bis zum Schritt aufgeschnitten, betont die hautfarbenen Nahtstrümpfe. Du trägst schwarze Strapse, eine schwarze Büstenhebe und schwarze hochhackige Lackschuhe. Eine klassisch weiße Bluse, eine knapp geschnittene schwarze Lederjacke und schwarze Lederhandschuhe komplettieren deine Kleidung. Du trägst eine schwere, weiße Perlenkette und ein Armband aus den gleichen Perlen. Der Fremde hatte alles per Paketkurier anliefern lassen.
Du hast dich langsam angezogen und den korrekten Sitz jedes Kleidungs- und Schmuckstückes immer wieder im Spiegel kontrolliert. Du bist aufgeregt und erregt. Es gefällt dir, wie du aussiehst. Du siehst nicht nur aus wie eine Domina, du bist eine — aber eine, die auch einem Mann zu gehorchen hatte. Aber darin siehst du keinen Widerspruch.
Spontan rufst du deinen Mann herbei. Als er dich sieht, ist er sprachlos. Du siehst ihn ohne eine Regung an und befiehlst ihm mit kalter Stimme auf alle Viere und dass er deine Schuhe lecken soll. Er kommt dem Befehl sofort nach, hält aber alles noch für einen Spaß. Nach ein paar Sekunden setzt du dich auf einen Stuhl. Als er aufstehen will, herrschst du ihn an, er solle aufrecht knien bleiben. Er kniet einen Meter von dir entfernt. Als du ihn anweist, seine Hose runter zu ziehen und sich selber zu befriedigen, lacht er nicht mehr. Er merkt, dass es dir ernst damit ist. Zögernd kommt er deinen Befehlen nach. Nach einer knappen Minute spritzt er seinen Samen auf den Parkettfußboden. Sofort weist du ihn an, den Boden sauber zu lecken, stehst auf und verlässt den Raum. Er kommt einige Minuten später nach. Er ist beschämt. Du nimmst deine Handtasche. Ihr verlasst das Haus und fahrt zur Erotikmesse.
Ihr parkt einige hundert Meter entfernt von der Messe. Selbstsicher steigst du aus und wartest auf deinen Mann. Du hakst in seiner Armbeuge ein und ihr geht los zum Messeeingang. Du bist stolz auf dich, fühlst dich gut, anziehend, erotisch, begehrenswert. Du bis gut gelaunt.
Deine Gedanken werden durch den Klingelton deines Handys unterbrochen. Schnell nimmst du das Gespräch an. In der Erwartung, dass es der Fremde ist, sagst du nichts. Ohne Begrüßung fordert er dich auf ihm zu schildern, wie du dich fühlst. Du blickst unsicher deinen Mann an. Wenn du jetzt offen zu dem Fremden sprichst, dann weiß dein Mann, dass es jemanden gibt, mit dem du über deine sexuellen Gefühle sprichst. Du schaust deinen Mann an, während du dem Fremden deine Lebensfreude und Lust schilderst. Du vergisst auch nicht, deine Spielchen mit deinem Mann zu erwähnen. Während du dies sagst, sackt dein Mann immer mehr in sich zusammen. Er schweigt, löst sich aber nicht von dir.
Der Fremd lobt dich. Du sollst das Handy deinem Mann geben. Dein Mann ist erstaunt, als er das Handy angeboten bekommt, führt es aber ans Ohr. Der Fremde teilt ihm mit, dass ihm seine Frau gehören würde und dass er zukünftig damit zufrieden sein muss, der „Speichellecker” seiner Frau zu sein, alternativ könne er das eheliche Haus verlassen und die Ehe beenden. Als der Fremde ihn fragt, ob er mit seiner zukünftigen Rolle zufrieden sei, nickt er. Der Fremde lobt ihn, obwohl er doch ein wenig einfältig wäre, denn wie solle er ein Nicken am Telefon erkennen? Herr Graf bleibt stehen und sieht sich um. Doch bei den vielen Menschen, die auf dem Weg in die Erotikmesse sind, kann er keine einzelne Person identifizieren, die der Fremde sein könnte. Der Fremde befiehlt ihn, endlich weiter zu gehen und das Telefon wieder seiner Frau zu geben. Du packst das Telefon weg.
Ihr passiert den Eingang der Messe. Du bis überrascht ob der vielen Besucher und der Größe der Ausstellung und der Vielzahl der Verkaufsstände und Shows. Viele Frauen und Männer haben sich auch erotisch oder aufreizend gekleidet. Das hättest du nicht erwartet. Es gefällt dir aber und du schaust interessiert die Menschen an.
Langsam schlenderst du die Stände ab. Dein Mann folgt dir mit einem Meter Abstand. Wenn du stehen bleibst, bleibt auch er stehen. Es scheint, als habe er seinen Willen aufgegeben. Du willst diese Annahme testen und forderst ihn im scharfen Ton auf, an einem der BDSM-Stände ein Lederhalsband mit einer Hundeleine zu kaufen. Du hast dieses Bild der Hörigkeit und Unterwerfung in deiner Jugend in einem Schmuddelheft gesehen, das dir einer der Mitschüler meinte zeigen zu müssen. Du erinnerst dich an diese Szene und fühlst wie damals, wie dich dieses Bild erregt. Doch damals warst du verschämt und hast – wie ein kleines Mädchen eben – nur gekichert. Heute lebst du dieses Bild.
Dein Mann kommt mit den Utensilien zurück. Du befiehlst ihm, die Sachen anzulegen. Fortan führst du ihn an der Leine. Zwar schauen dir, euch einige Besucher zu, aber eigentlich fällst du kaum auf in der Menge. Das wird anders, wenn ihr nachher die Messe verlasst, denkst du.
Ihr besucht einige Shows. Eigentlich nur die, die von Unterwerfung handeln.
In den meisten Shows werden die Frauen erniedrigt, geschlagen. Ihre Körper werden benutzt, ohne Gefühle. Dies gefällt dir nicht. Du sehnst dich nach dem Fremden. Auch er benutzt dich, aber mit Gefühl und Respekt dir gegenüber. Auch du bist ihm hörig, da bist du dir sicher, aber als Mensch und Frau, nicht als Ding. Du vergleichst die Frauen in den Shows mit deinem Mann. Und du siehst die Parallelen. Du liebst deinen Mann nicht mehr, hast ihn die letzten Jahre schon nicht mehr geliebt. Ihr habt zusammen gelebt, aber eigentlich war jeder ohne innere Beziehung zum anderen. Aber nun hast du, und er, den vorgesehenen Platz in eurer Beziehung gefunden. Du bist die Dominante, er ist der, der zu gehorchen und zu erdulden hat. Die Rollen sind verteilt. Keiner von euch beiden wird an seiner Rolle zweifeln, keiner sie und die des anderen in Frage stellen. Du wirst deinen Mann von jetzt ab gebrauchen, zu deinem Gefallen.
Du nimmst die Hundeleine ab und befiehlst deinem Mann, eine Peitsche zu kaufen. Nicht irgendeine Peitsche, sondern die, mit der du ihn zukünftig und regelmäßig zeichnen wirst. Er soll anschließend am Ausgang der Messe auf dich warten. Du selber gehst alleine weiter und hältst Ausschau nach dem Slip mit dem eingebauten Vibrator, den du bald darauf kaufst.
Während du noch von einem Stand zum nächsten schlenderst, bemerkst du einen älteren Herrn, der dich mit seinen Augen verfolgt. Er ist mittelgroß, stattlich, noch volles, aber grau meliertes Haar. Die Figur und Statur stimmt mit dem Mann überein, der dich vor Wochen gezwungen hatte, dich vor seinen Augen selbst zu befriedigen. Du schätzt ihn auf Anfang 50. Es geht eine Autorität von ihm aus, die du körperlich fühlst. Eure Blicke treffen sich, bleiben sekundenlang miteinander verbunden. Du meinst, in seinem Gesicht den lautlosen Befehl erkannt zu haben, zu ihm zu gehen. Du folgst diesem Impuls, diesem Befehl. Du stehst vor ihm. Er begrüßt dich mit deinem Namen. Es ist die Stimme des Fremden. Er ist es. Dein Herz rast vor Freude, vor Erwartung. Du senkst den Blick, so wie eine untergeordnete Person vor ihrem Herrn steht. Er teilt dir mit, dass du viel schneller als er erwartet hätte, endlich deine wahre Neigung, deinen wahren Charakter erkannt hättest und lobt dich dafür. Du bist devot und dominant zugleich. Du bist sein Eigentum und bist die Herrin deines Mannes. Er wird dich nach seinen Vorstellungen formen und vollenden.
Du hörst ihm zu und bist glücklich. Ohne Aufforderung entnimmst du der Packung die Fernbedienung für den Vibrator und gibst sie ihm. Er lächelt, nimmt das Gerät entgegen. Er widerruft seinen Befehl, dass du deinem Mann oral im Auto befriedigen sollst. Du wärst jetzt die, die das Sagen hätte und es wäre an deinem Mann, dich zu befriedigen, falls es dein Wunsch wäre. Du kannst selber bestimmen, wie der Abend enden soll.
Bevor er dich entlässt, trägt er dir auf, dass du dich Morgen früh um 6 Uhr am Essener Hauptbahnhof, Gleis 8, Sektion E einzufinden hättest, bekleidet nur mit den Highheels, die du jetzt trägst und dem schwarzen Lackmantel. Du sollst dein Handy mitnehmen und auf seine Befehle warten. Er wäre auf einem der anderen Gleise und würde dich beobachten und wir du das, was er dir aufgibt zu tun, ausführst. Dann schickt er dich weg.
Du bist verwirrt. Vor wenigen Wochen warst du nur eine nett anzuschauende, aber eher durchschnittliche Frau, die von ihrem Leben nur noch Routine erwartete. Jetzt bist du der Mittelpunkt deines eigenen Universums. Du bist eine Marionette, aber auch ein Puppenspieler. Dein Leben ist interessant geworden, du fühlst dich, deine Sehnsüchte, deine Träume, deine Begierden, deinen Körper. Du lebst wieder — oder erstmals?

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